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Wolfgang Welsch "Ich war Staatsfeind Nr. 1" und "Die verklärte Diktatur"

Autorenlesung und Gespräch

1944 in Berlin geboren, Absolvent einer Schauspielschule, wurde Welsch 1964 vom MfS verhaftet. Als politischer Häftling war er fast sieben Jahre in den schlimmsten Gefängnissen der DDR wurde misshandelt und gefoltert. Auf Initiative des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt und amnesty international/England wurde er 1971 freigekauft. Danach studierte er in Gießen Soziologie und Politikwissenschaft, war Doktorand bei Helge Pross und promovierte 1977 in England. 




Während dieser Zeit und danach war er als Fluchthelfer und Publizist aktiv im Widerstand gegen die SED-Diktatur tätig. Mehrere Mordversuche der Stasi überlebte er teils schwer verletzt. In seiner 2001 erschienenen Biografie "Ich war Staatsfeind Nr. 1" (2004 unter dem Titel Der Stich des Skorpion unter der Regie von Stephan Wagner verfilmt) beschreibt er diese Zeit. Nach dem Mauerfall erreichten ihn neue Morddrohungen, von denen er sich in seinem Engagement für die Gerechtigkeit aber nicht abhalten ließ, Heute lebt er als Publizist und Autor in Sinsheim/Baden.
Wolfgang Welsch liest an diesem Abend sowohl aus seiner Autobiografie "Ich war Staatsfeind Nr. 1" wie auch aus seinem neuen Buch "Die verklärte Diktatur"
Darin analysiert er den Widerstand in und außerhalb der DDR, hinterfragt kritisch die These einer DDR-Opposition, beschreibt das gegenwärtige Geschichtsbild, skizziert die Repression des MfS, die Haftbedingungen politischer Häftlinge, vergleicht NS- und SED-Verfolgung und geht über das hinaus, was an Forschung hierzu bis heute ermittelt wurde. Und das liest sich wie eine Aneinanderreihung unglaublicher Staatsverbrechen. Aus einer Fülle von Quellen und Fakten wird die Bedeutung und zugleich Verdrängung des Widerstands gegen die Diktatur beschrieben. Dabei ist der Blickwinkel wissenschaftlicher Objektivität ebenso verpflichtet, wie der Opferperspektive. Dies verleiht der Bedeutung des Widerstands im SED-Staat eine Authentizität, die es notwendig macht, ihn politisch und rechtlich neu zu bewerten. 20 Jahre nach dem Ende der SED-Diktatur, dem Auswurf der weltweit verbreiteten marxistischen Ideologie und stalinistischem Terror auf deutschem Boden, ist deren Aufarbeitung längst nicht beendet. Insbesondere der Widerstand wurde in der historischen Betrachtung weder ausreichend beleuchtet noch öffentlich überzeugend gewürdigt.

"Das Buch ist ein Zeugnis - ein Zeugnis der Empörung, keine Analyse. Doch wer wollte jemandem mit einer solchen Lebensgeschichte und angesichts dieses Themas vorwerfen, nicht abgeklärt zu sein? So lange Leute herumlaufen und sagen, so schlimm sei es nun auch wieder nicht gewesen, muss man für solche Zornausbrüche dankbar sein." Deutschlandradio Kultur zu "Die verklärte Diktatur"

www.wolfgang-welsch.com

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Pressespiegel

Bericht BNN (PDF-Datei, 600 KB)

Bericht über die Lesung (Homepage Gemeinde Waldbronn)