CD Tipps Herbst/Winter 2021
CD Tipps Herbst/Winter 2021
Lupus Noctis
Melissa C. Hill & Anja Stapor
Oder auch die Werwölfe von Düsterwald
Die Freundesgruppe trifft sich immer wieder im Geheimen zu einer Spielerunde von Lupus Noctis, was eigentlich nichts anderes ist als das Rollenspiel „Werwolf“. Nur dass sie sich für den Nervenkitzel in verlassene Gebäude schleichen. Schon gleich merkt man: Auch wenn die Freunde sich gut verstehen, so gibt es doch überall kleine Spannungen.
Für diese Lupus-Noctis-Runde treffen sie sich dieses Mal an einem ganz besonderen Ort, in einem verlassenen Bunkerkrankenhaus unter ihrer alten Schule. Wie gewohnt spielen sie den ganzen Abend. Als dann jedoch der Schlüssel zum Ausgang verschwindet, bricht leichte Panik aus, die nur schlimmer wird, als sie bemerken, dass sie nicht allein in diesem Bunker sind. Was anfangs nur leichte Spannungen sind, entwickelt sich zu Misstrauen. Unwohlsein wird zu Furcht. Und dunkle Geheimnisse warten unter der Oberfläche um ans Licht zu kommen.
Ein sehr gelungener Thriller für Jugendliche, Erwachsene und alle. die das Spiel "Werwolf" lieben.
Marlene Waidele
ab 14
NICOLAI KAPUSTIN, KLAVIERKONZERT NR.4, OP.56
Frank Dupree (Klavier / Vibraphon) / Rosanne Philippens (Violine) / Württembergisches Kammerorchester Heilbronn - Case Scaglione (Dirigent)
Ein mitreißendes Album, das einfach Spaß macht
Frank Dupree widmet sich mit Rosanne Philippens und dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Case Scaglione der Wiederentdeckung der jazzigen Kompositionen von Nikolai Kapustin. „Russe in Gershwins Kleidung“ wird der Komponist und Pianist Nikolai Kapustin (1937–2020) gerne mal genannt, da er Jazziges gekonnt mit Elementen aus Werken klassischer Komponisten wie Bach, Prokofjew und Strawinsky kombiniert. Eine solche Musik ist für den aus dem badischen Rastatt stammenden Klassik-Pianisten Frank Dupree wie gemacht, schließlich ist er auch gelernter Jazzschlagzeuger. Im Klavierkonzert wirbelt Dupree mit seinen Blue Slicks so temperamentvoll über die Tastatur, dass man kaum auf dem Stuhl sitzen bleiben kann. Die niederländische Geigerin Rosanne Philippens fühlt sich in den Groove dieser Musik ebenfalls gekonnt ein, wie auch das Württembergische Kammerorchester Heilbronn unter dem Amerikaner Case Scaglione, das die Solisten mit Swing und Schmiss begleitet und auch in der Kammersinfonie mit Temperament und Sinn für Farben glänzt. „Er ist ein Grenzgänger und verbindet die Welten von Jazz und Klassik. Deshalb ist er auch wichtig für die Musik des 20. Jahrhunderts", sagt Dupree. „Es ist spannend, wie er die Improvisation des Jazz und die komponierte Klassik zusammenbringt. Eine Gratwanderung mit hochvirtuoser und komplexer Musik."
Barbara Casper
PENNIES FROM HEAVEN
MANDELRING QUARTETT
Ein schillerndes Kaleidoskop
Kleine Kostbarkeiten, wie sie der Song „Pennies from Heaven“ aus dem gleichnamigen Film mit Bing Crosby von 1936 verspricht, versammelt die CD des Mandelring Quartetts: Lieblingsstücke, Einzelsätze, Zugaben, die das Mandelring Quartett regelmäßig in Konzerten spielt, aber auch Werke, die sich stilistisch nicht in ein übliches Programm einfügen oder daran anschließen lassen und die nun hier ihren Platz finden. Ob klassisch oder nicht-klassisch, ob Originalliteratur oder gelungene Bearbeitung für Streichquartett: Alle Werke werden vom Ensemble hoch geschätzt! Wochenlang haben die Mitglieder des Mandelring Quartetts ihr Notenarchiv durchstöbert, das sich in mehr als 30 Jahren angesammelt hat, und aus dem riesigen Fundus an Werken das Beste rausgesiebt. Herausgekommen ist dabei eine farbenreiche Mischung von Miniaturen aus den verschiedensten Genres und quer durch die Jahrhunderte. Das schillernde Kaleidoskop zeigt das Mandelring Quartett von seiner ganz persönlichen Seite.
Sebastian Schmidt (Violine) / Nanette Schmidt (Violine)
Andreas Willwohl (Viola) / Bernhard Schmidt (Violoncello)
Barbara Casper